Ich schreibe heute diesen Blogartikel, weil das Thema so absolut aktuell ist und zu meinem gestrigen Tagesverlauf passt. Also ein wahrer „Lifehack“, wie es Neudeutsch so schön heißt 😉.
Mein Beitrag darf dich daran erinnern, wie hilfreich es ist, die Dinge anzunehmen, die da sind.
Denn es ist ein so wertvoller und hilfreicher Umgang mit Themen, Situationen und Vorkommnissen, auch wenn es so banal klingt….
Immer wieder – Annehmen, was ist 😅
Aufgrund einer unglücklichen Situation am heutigen Tage fühlte ich mich plötzlich traurig und schwer.
Zuerst merkte ich mein Gefühl gar nicht so richtig, nahm es gar nicht wirklich wahr. Ich machte einfach in meinem geplanten Tagesablauf weiter.
Aber weggedrückte Gefühle verstärken sich, bis wir sie bewusst fühlen (es sei denn, andere Mechanismen und unbewusste Strategien greifen, weil sie zzt. noch sinnvoller für unser System sind oder scheinen). So war es heute auch bei mir. Nach einigen Stunden fühlte ich mich so schwer und traurig, dass ich nicht mehr an meinen Gefühlen „vorbei kam“. Sie waren jetzt so präsent, dass ich sie wahrnehmen „musste“.
Fühlen, fühlen, fühlen
Also nahm ich mir Zeit – und fühlte. Ich fühlte und fragte nach Innen: „Was macht dich so traurig?“ Sofort zeigte sich meine „kleine Claudia“ und erklärte mir, was genau sie gerade so traurig machte. Ich hörte ihr zu und spürte ihrer Traurigkeit und ihren Worten nach. Ich nahm sie und mich innerlich und äußerlich in den Arm und sprach wohlwollend und liebevoll mit ihr.
Ich hörte ihr zu und gab ihr Raum für ihre Gefühle. Ich nahm sie und ihre Gefühle (die ja auch meine sind) ernst und wahr und gab ihnen Raum. Und Zeit.
Nach unserem „Gespräch“ unterbrach ich meinen geplanten Tagesablauf und nahm mir Zeit für sie. Machte etwas, nachdem der „kleinen Claudia“ der Sinn stand.
Bereits nach kurzer Zeit ging es mir besser. Mir war wieder leichter ums Herz, meine Stimmung war wieder heller.
So konnte ich zurück an meinen Schreibtisch gehen. Ich machte dann trotzdem was anderes, als ich geplant hatte und schrieb diesen Beitrag. Aber insgesamt gesehen, ist es ja das, was ich tun wollte am heutigen Tag: Mich um meine Kunden und um mein Business kümmern 😊.
Und was ist hilfreicher für meine Kunden, als ein echter „Bericht aus dem Leben“? Denn mein Beispiel zeigt so schön, dass wir jeden Tag auf uns acht geben und immer wieder auf unser Gefühl hören dürfen. Wachstum, Persönlichkeitsentwicklung und Integration „alter Themen“ passieren (auch) im täglichen Leben, wenn wir ihnen den Raum geben.
Wohlwollendes Hinwenden und Annehmen als Schlüssel
Früher bin ich über solche Gefühle und Tage einfach hinweggegangen. Die Traurigkeit wurde immer größer und präsenter, aber ich habe sie weiter weggedrückt. Ich wollte das Gefühl einfach nicht fühlen. Ich fand es bedrohlich und wollte, dass es „weggeht“.
Das klappte natürlich nur so mittelmäßig. Beziehungsweise nur eine gewisse Zeitlang. Irgendwann landete ich in einer dicken Depression….
Denn die Schlüssel sind (u.a.) das Hinwenden, Fühlen und Annehmen. Das was ist, fühlen und annehmen. Dadurch integrieren sich die dahinterliegenden Themen (Stück für Stück) und unsere „lauten“ Gefühle werden wieder „leiser“ oder „normal fühlbar“. Ebenso werden Situationen, die angemessene Gefühle verursachen (solche, die aus einer aktuellen Situation entspringen und keine Themen dahinter haben), dadurch verarbeitet und nicht verdrängt und weggepackt.
Angemessenes oder Unangemessenes Gefühl?
Das habe ich mich vor meiner „Annahme-Übung“ gefragt: Ist meine gerade vorhandene Traurigkeit angemessen? Passt sie zur Situation?
In meinem Beispielfall war sie das tatsächlich. Eine vielversprechende Geschäftsidee ist zerplatzt. Das ist traurig. Es ist etwas verloren gegangen, das betrauert werden möchte.
Beim inneren Gespräch mit meiner „kleinen Claudia“ kamen aber auch zusätzlich alte Themen und Gefühle hoch. Gefühle von „Scheitern“ und „nicht Ausreichen“.
Aus reiner Verstandesebene, also aus dem Erwachsenen-Ich, hatten diese Gefühle und Bilder mit der erlebten Situation gar nichts zu tun. Durch mein Hinhören und Hinfühlen konnten sich jedoch diese alten Prägungen und Gefühle zeigen und ich konnte sie fühlen und annehmen. Dadurch konnten diese alten Themen sich wieder ein Stück mehr integrieren.
Ungeplant habe ich dadurch direkt in zwei Bereichen gearbeitet 😊: Im heutigen Bereich, meinem Erwachsenen-Ich und im „alten“ Bereich, meinem Kinder-Ich:
- im jetzigen Bereich, meinem Erwachsenen-Ich, habe ich die geplatzte Idee betrauert und verabschiedet. Selbstfürsorge im Hier und Jetzt.
- im „alten“ Bereich, meinem Kinder-Ich, habe ich alte Wunden versorgt. Durch das Trösten und „Nachbeeltern“ meiner „kleinen Claudia“ habe ich sie gut umsorgt und damit weitere Integration alter Themen möglich gemacht.
Bei dir klappt das nicht?
Du hast das auch schon versucht, aber bei dir klappt das nicht?
Versuche auch diese Situation anzunehmen und freundlich und wohlwollend „am Ball zu bleiben“, ohne dich dafür abzuwerten.
Wie vieles im Leben, ist auch das „Annehmen und Hinfühlen“ eine Übungssache. Vermutlich hast du bisher andere Wege für dich gewählt und der Weg des Fühlens ist neu. Es ist okay, dass es dir noch nicht leicht „von der Hand geht“ oder noch gar nicht funktioniert. Sei mild und nachsichtig mit dir. Es ist eine Übungssache.
Versuche darüber hinaus aus einem eventuellen „Ich kann das nicht“ ein „Heute gelingt es mir NOCH nicht“ zu machen und bei der nächsten Situation versuchst du es wieder. Es ist okay, du bist der/die Neue in diesem Bereich 😉 und darfst deine Schwierigkeiten dabei haben. Beim Lernen Fahrrad zu fahren, sind wir auch viele Male gestürzt, bevor es klappte.
Wahrnehmungsübung
Ich lade dich ein, auszuprobieren, was heute schon klappt. Was du fühlen und wahrnehmen kannst. Schaue achtsam, wie weit du gehen kannst. So, dass du in einem sicheren Gefühl bleibst.
Suche dir einen für dich gemütlichen, ruhigen Ort. Nimm dort Platz, wenn es sich für dich gut anfühlt, ansonsten bleibst du stehen. Bleibe einen Moment einfach sitzen/stehen.
Dann schaue dich in dem Raum um. Ganz in Ruhe und langsam. Bewege deinen Kopf langsam und betrachte den Raum. Links und rechts von dir, über und unter dir. So als wärst du das erste Mal hier und so dass du später jemandem erzählen könntest, was du alles gesehen hast. Schau dich in Ruhe um und nimm dir Zeit für diesen Moment.
Frage dich nach diesem Wahrnehmungsmoment: Was ist jetzt anders? Fühle mal, ob etwas verändert ist. Bewertungsfrei.
Bist du ruhiger oder unruhiger? Hat dich deine Atmung verändert? Fühlst du dich präsenter oder weniger präsent als vor der Übung? Was ist sonst noch anders? Nimm wahr. Ganz in Ruhe. Bewertungsfrei.
Wenn das geklappt hat, lade ich dich ein, wahrzunehmen, wie sich dein Körper anfühlt. Wieder vollkommen bewertungsfrei. Du nimmst ausschließlich wahr. Fühlst du dich entspannt oder angespannt? Warm oder kalt? Energiegeladen oder müde? Was nimmst du wahr? Vollkommen bewertungsfrei. Du möchtest lediglich wahrnehmen, was ist.
Wenn das auch geklappt hat, lade ich dich weiterhin ein, dir einmal selber die Frage zu stellen, was du fühlst. Das kannst du leise oder laut machen. Mach es so, wie du dich wohler fühlst. Im Sitzen, Stehen oder Liegen, so wie es für DICH jetzt gerade richtig ist. Mit offenen oder geschlossenen Augen. Frage dich, dein Inneres: „Wie geht es dir?“, „Wie fühlst du dich?“. Lausche und fühle mal nach der Antwort. Bekommst du eine? Was sendet dein Inneres dir? Nimm es nur wahr. Ohne Interpretation und Bewertung. Nimm lediglich wahr, was ist.
Gerne darfst du dich nach dieser Übung bei dir selbst für die Zeit bedanken, die du dir für dich genommen hast. Das ist ein großes Geschenk an dich selbst.
Reflexion des Wahrgenommenen
Wenn du noch wenige oder keine Antworten erhalten hast, nimm auch dies wahr und bewerte es nicht. Auch das ist okay. Denke wieder daran. Du bist noch neu hier. Versuche anzunehmen, was ist. Wohlwollend und freundlich.
Als nächstes möchte ich dich ermutigen, deine Wahrnehmungen aufzuschreiben. Wenn du magst, nimm dir einen Zettel, ein Notizbuch oder auch ein Tagebuch zur Hand und schreibe auf, was du gerade erlebt hast.
Was hast du wahrgenommen? Beginne gerne mit der Reflexion der Übung „Orientierung im Raum“. Durch die bewusste Reflexion werden deine Erlebnisse und Wahrnehmungen nochmals klarer und präsenter. Auch hier ist es essentiell, bewertungsfrei zu bleiben.
Wohlwollender Kontakt zu dir selbst
Versuche jeden Kontakt zu dir selbst wohlwollend und freundlich zu gestalten. Versuche also freundlich und wohlwollend mit dir zu sprechen.
Durch einen unfreundlichen und/oder harten Kontakt zu dir selbst, würdest du alte Erlebnisse und Prägungen erneut bestätigen. Dein innerer Anteil, dein „Inneres Kind“ würde also die Bestätigung erhalten, dass der harte Kontakt und Umgang mit ihm richtig sind. Die Art des Umgangs/des Sprechens würde ihm bestätigen, dass die alten Prägungen korrekt sind und es keinen wohlwollenden und liebevollen Umgang verdient hat.
Darum spüre mal nach und höre mal hin: Wie sprichst du mit dir? Wie sind deine Tonlage und deine Wortwahl? Und auch: Wie sind deine Gedanken über dich?
Ich bin Arbeitnehmer/in und kann nicht so einfach meinen Tagesablauf ändern
Versuche in diesem Fall trotzdem kurz dein aufgekommenes Gefühl wahrzunehmen. Spüre kurz hinein und nimm dir einen Moment Zeit. So signalisierst du deinem Inneren, dass du das Gefühl spürst. Du kannst auch kurz nach Innen sprechen und verabreden, dass du das Gefühl wahrnimmst und dich später darum kümmern wirst.
Vielleicht gibt es eine ruhige „Kaffeeecke“ bei deinem Arbeitgeber? Vielleicht kannst du auch kurz auf die Toilette verschwinden?
Wenn es dir möglich ist, plane die Zeit mit dir selbst für das Hinfühlen konkret und verbindlich in deinen weiteren Tagesablauf ein. Verbindliches und Zuverlässiges „um dich selbst kümmern“, tut deinem „Inneren Kind“ absolut gut. Es kann so Stück für Stück merken, dass es sich auf dich (auf den Erwachsenen) verlassen kann. Das Nicht-Einhalten von innerem Gesagten, bestätigt deinen inneren Anteil darin, dass es sinnvoller ist, dass dieser das Ruder in der Hand behält. Dieser Anteil wird dich dann weiterhin in „seiner Manier“ führen.
Gib dir Zeit und „Danke“
Es ist ein Prozess. Bei jedem von uns. Auch bei mir hat es nicht immer so einfach funktioniert, wie es das heute tut. Auch bei mir war es ein Prozess!! Einer, der sich für mich gelohnt hat. Jetzt darf ich die Früchte ernten. Und ich tue es reichlich, gerne und mit Genuss!
Vielen Dank, dass du meinen Artikel bis hierher gelesen hast. Ich freue mich sehr darüber! Außerdem wünsche ich dir, dass dieser kleine Einblick dir hilfreiche Impulse geben kann und dir Mut macht fürs „Losfühlen“ und für deinen weiteren Weg!
Ganz herzliche Grüße,
Deine Claudia 💜
P.S. Ich kam gestern nicht mehr dazu, diesen Artikel noch hochzuladen und heute sieht es danach aus, dass meine Geschäftsidee sich wieder zusammensetzt und doch noch gut wird🥳🥳. Ich freue mich!!
P.P.S. Teile diesen Artikel gerne mit Menschen, für die er ebenfalls hilfreich oder interessant sein könnte.
Autorin: Claudia Süsens
https://coachingpraxis-
Hallo, ich bin Claudia, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Ganzheitlicher Coach und Karriere-Navigator-Coach. Ich unterstütze dich bei persönlichen und beruflichen Krisen, damit du (wieder) auf DEINEN Weg findest.
Raus aus der Krise, rein in die Gestaltung DEINES Lebens!
Vielen Dank für Dein Interesse, ich freue mich, dass Du hier bist!