Wir lesen und hören viel darüber, dass es wichtig ist, gut für uns zu sorgen und uns selber gut im Blick zu haben.
Was hat es damit eigentlich auf sich und warum fällt es uns manchmal so schwer? Wenn du magst, lass uns mal gemeinsam drauf schauen.
Selbstfürsorge – ein überstrapazierter Begriff?
Geht es dir auch so, dass du das Wort Selbstfürsorge schon nicht mehr hören magst? Dass es vollkommen überstrapaziert wird?
Mir geht es immer öfter so und in meiner Wahrnehmung wird dieses Wort häufig sehr undifferenziert verwendet. Es geht häufig darum, dass wir uns öfter eine Auszeit gönnen sollen, häufiger mal einen Kaffee mit der besten Freundin trinken sollen oder mal wieder einen Saunabesuch genießen sollten.
Für mich ist das jedoch eher das sichtbare Ergebnis, das worum es eigentlich geht, liegt häufig darunter. Denn was haben wir von einem Saunabesuch, wenn wir ihn gar nicht richtig genießen können oder nicht richtig im Moment ankommen?
Natürlich können wir uns (jedenfalls ein Stück weit) dazu zwingen, uns Zeit für uns zu nehmen. Die Frage ist aber, was ich in der beschriebenen Qualität wirklich davon habe.
Was ist denn anders, wenn wir es differenzierter sehen?
Ich finde es hilfreich, sich einmal auf die Suche zu machen, worum es uns wirklich geht und was uns davon abhält unserem Bedürfnis nachzugehen. Hast du Lust? Dann lass es uns mal erforschen 🔍.
Also – worum geht es dir im Detail?
Wenn ich dich jetzt frage, welches Bedürfnis du im Moment am intensivsten verspürst, welche Antwort gibst du mir? Ganz spontan?
Schreibe dir dieses Bedürfnis gerne auf – wie immer handschriftlich, auf ein echtes Stück Papier 😉.
Wenn du magst, formuliere dir als nächstes einen Satz, der mit „Ich möchte“ oder „Ich wünsche mir“ beginnt. Wenn du den Satz hast, notiere dir einmal alle Aspekte und Details dazu, die dir dafür wichtig sind. Was fällt dir zu diesem Bedürfnis ein? Was gehört für dich dazu? Was noch? Was noch?
Schaue dir deine Aufschreibungen jetzt nochmal in Ruhe an und spüre gerne mal nach, was du empfindest, wenn du deine Zeilen liest. Welche Gefühle zeigen sich in dir? Wo im Körper kannst du sie wahrnehmen? Wie ist das körperliche Gefühl?
Schreibe dir deine Erkenntnisse ebenfalls gerne auf. Dann kannst du es später nochmal nachlesen und nachfühlen und deine Erkenntnisse sind klarer. Es macht einen Unterschied, ob wir die Dinge im Kopf bewegen oder ob wir sie aufschreiben 😇.
Wenn du jetzt noch einmal deinen Wunschsatz und die dazugehörigen Aspekte und Details anschaust – was für ein (Glaubens)satz kommt dir in den Sinn?
Schreibe dir diesen ebenfalls auf und spüre anschließend in ihn hinein. Wie fühlt sich dieser Satz an? Welches Gefühl kommt in dir hoch? Wo und wie kannst du es im Körper spüren?
Weitermachen mit diesen Erkenntnissen
Jetzt hast du bereits mehr Hintergrundinformationen zu deinem Bedürfnis und auch deinen Blickwinkel dazu etwas erweitert. Klasse! Ich freue mich, dass du dir Zeit für dich nimmst! Vielleicht magst du dir selber dafür auch einen wertschätzenden Gedanken oder ein wohlwollendes Wort schicken 💞.
Deine aufkommenden Gefühle, Körpergefühle und der entdeckte Satz geben dir Hinweise auf das Thema, das hinter deinem Bedürfnis steht beziehungsweise welches Themas noch angeschaut werden darf, damit du dir dein Bedürfnis erfüllen kannst.
Ganz häufig sind es alte Prägungen, Überzeugungen und Glaubenssysteme, die uns daran hindern unsere Bedürfnisse zu erfüllen.
Wie kannst du das konkret machen?
Mit der Erkenntnis über den Hintergrund ist schon ein wichtiger Schritt gemacht.
Weitere Schritte können jetzt das Verändern hinderlicher Überzeugungen und Gedanken sein, sowie das Hinterfragen und Flexibilisieren von Prägungen. Hierfür gibt es unterschiedliche Ansätze und Herangehensweisen.
Auf meinem persönlichen Weg haben mir das Kennenlernen, Trösten und Nachbeeltern meines „Inneren Kindes“, also meiner inneren Anteile, sehr weitergeholfen. Auch die Aufstellungsarbeit war und ist ein hilfreicher Begleiter für mich.
Ein wichtiger Türöffner für das Heilen innerer Anteile und Wunden ist außerdem das Wohlwollen. Das Wohlwollen dir selbst gegenüber. Solange wir abwertend und hart mit uns selbst sprechen (und auch so über uns denken), verhindern wir, dass unsere versehrten Anteile heilen können.
Insgesamt ist für mich (und das erlebe ich auch bei meinem Kunden) all‘ das hilfreich, was Unbewusstes ins Bewusstsein bringt und es dort dann gefühlt und transformiert werden kann.
Noch konkretere Umsetzungsideen findest du, unter anderem, in den Blogartikeln „Annehmen, was ist“ und „Was das innere Kind ist und warum es für deine Persönlichkeitsentwicklung unentbehrlich ist (Teil 2)“. Auch der erste Artikel aus meiner „Inneren-Kind-Reihe“ enthält Ideen und vor allem Hintergrundinformationen zu dem Thema.
Alles was du fühlst macht Sinn
Ganz hilfreich ist es, wenn du dir immer wieder bewusst machst, dass alles was du fühlst einen Sinn ergibt und alle deine Schutz- und Kompensationsstrategien FÜR dich sind. Es ist immer pure (Über)lebensenergie. Energie, die dir helfen möchte. Deine Gefühle und Strategien sind nie gegen dich. Auch wenn es sich manchmal so anfühlt.
Deine Strategien sind unbewusst in deiner (frühen) Kindheit entstanden und haben dir dabei geholfen (emotional) zu überleben. Heute sind sie manchmal nicht mehr ganz passend oder „drüber“, haben jedoch immer noch eine gute Absicht für dich 🥰.
Einen kleinen Einblick zum Hintergrund deiner Gefühle findest du hier oder auch hier. Außerdem habe ich dort auch etwas zum „in‘ Kontakt mit den Gefühlen kommen“ geschrieben.
Falls diese Impulse und Hintergründe interessant für sich sind, klicke gerne mal rein.
Was ist das Fazit bezüglich der Ausgangsfrage? Kannst du Selbstfürsorge lernen?
Was ist deine Antwort auf diese Frage? Kannst du es lernen? Möchtest du es lernen?
Ist Lernen an dieser Stelle überhaupt das richtige Wort?
Meine persönliche Antwort ist, dass, wenn wir soweit sind und uns weiter zu unserem wahren, unversehrten Kern hinentwickeln möchten, fast alles möglich ist.
Es ist unsere ganz persönliche Entscheidung, was und wann wir es möchten. Dann dürfen wir uns außerdem bewusst machen, dass es ein Prozess und kein Umschalten ist. Persönlichkeitsentwicklung braucht Zeit.
Für mich persönlich hat es sich absolut gelohnt, da sich meine Lebensqualität massiv erhöht hat.
Vielleicht magst du mal nachspüren, was deine Antwort auf diese Frage ist und welchen ersten Schritt zu gehen möchtest.
Alles Gute für dich
Egal wie du dich für dich entscheidest, ich wünsche dir von Herzen das Allerbeste für dich!
Vielen Dank für dein Interesse an meinem Artikel und meiner Arbeit. Ich freue mich wirklich darüber!
Herzliche Grüße,
Deine Claudia 💜
P.S. Wie immer darfst du diesen Artikel herzlich gerne an andere interessierte Personen weiterleiten. Ich freue mich, wenn wir gemeinsam das Leben etwas leichter machen!
Autorin: Claudia Süsens
https://coachingpraxis-
Hallo, ich bin Claudia, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Ganzheitlicher Coach und Karriere-Navigator-Coach. Ich unterstütze dich bei persönlichen und beruflichen Krisen, damit du (wieder) auf DEINEN Weg findest.
Raus aus der Krise, rein in die Gestaltung DEINES Lebens!
Vielen Dank für Dein Interesse, ich freue mich, dass Du hier bist!