In diesem Artikel stelle ich dir einige Tools vor, die ich für die Integration innerer Anteile, also des „Inneren Kindes“ gerne nutze.
Falls du den ersten Teil dieser „Mini-Blogserie“ noch nicht gelesen hast und dich die Entstehung und die Hintergründe zum „Inneren Kind“ interessieren, lies gerne als Einstieg den ersten Teil.
Ansonsten bleibst du einfach dran und liest hier weiter.
Erste Schritte zu deinem „Inneren Kind“
Wie im ersten Artikel vorgeschlagen, ist es sehr hilfreich, dich mit deiner Biographie zu beschäftigen, wenn du mehr zu deinem „Inneren Kind“ erfahren möchtest. Wir könnten auch sagen „wenn du es kennenlernen möchtest“. Durch das bewusste Anschauen deiner eigenen Biographie, erkennst du die roten Fäden deines Lebens. Und das ist ein erster Schritt, um wiederkehrende Muster, Handlungen und Prägungen zu erkennen.
Im ersten Teil habe ich dafür die Erstellung einer Tabelle mit Spalten angeraten. Die bringt eine schöne Übersicht, besonders wenn du ein großes Blatt Papier verwendest.
Eine andere Idee ist, alle für dich wichtigen Vorkommnisse auf kleine Kärtchen zu schreiben und diese an einen Wollfaden zu knoten. Das ist eine kreative Möglichkeit und bringt durch das Schreiben und Knoten und wieder Abwarten auch viele Erinnerungen an die Oberfläche.
Mache es so, wie es dir am besten entspricht.
Wichtig für die Erkenntnisfindung ist das Notieren aller für dich relevanten Geschehnisse. Leichte und schwere. Begonnen mit deiner Geburt, Geburten von Geschwistern, Fehlgeburten deiner Mutter, Tod von Geschwistern oder anderen, wichtigen Personen/Verwandten, Krankenhausaufenthalten, Verletzungen/Unfällen, Trennungen, Schicksalsschläge, Schulprobleme, wichtige Freundschaften und Beziehungen usw.
Wie du wurdest, wer du bist
1) Rote Fäden in deiner Biographie
Welche „rote Fäden“ erkennst du? Was wiederholt sich in deinem Leben? Was findest du auffällig? Welche Menschen und/oder Geschehnisse haben dich besonders geprägt? Welches Verhalten hast du erlebt und welches erkennst du heute an dir wieder? Gibt es Begriffe und/oder Themen, die sich in deinem Leben wiederholen?
Schreib‘ dir deine Erkenntnisse auf. Nimm dafür wieder Zettel und Stift und mache es handschriftlich 🖋️.
2) Genogramm
Erstelle dir als nächstes ein Genogramm, also eine Art „Organigramm deiner Familie“. Eine Übersicht deiner Familie, mit allen deinen Verwandten. Wie weit zurück kennst du deine Verwandten? Welche persönlichen Themen hatten sie? Schreibe alles dazu, was du weißt und was dir einfällt. Findest du hier Wiederholungen oder Parallelen zu deinem Leben?
Welche sind es? Schreibe sie dir ebenfalls auf deinen Zettel.
Integration deines „Inneren Kindes“
Jetzt schauen wir endlich auf die Möglichkeiten, die du hast, um deine inneren Anteile, also dein „Inneres Kind“ zu integrieren. Bei der Heilung des „Inneren Kindes“ geht es aus meiner Sicht immer darum, die Geschehnisse und dadurch entstandene Wunden und Prägungen zu integrieren. Wir können sie nicht „löschen“ oder „wegmachen“, aber wenn wir sie integrieren, können wir gut mit ihnen leben.
Hierbei meine ich in erster Linie die „normal schlimmen Geschehnisse“ deines Lebens. Wenn du Trauma erlebt hast, braucht es häufig zusätzliche, traumatherapeutische Arbeit, um die Erlebnisse zu integrieren und gut mit ihnen leben zu können.
1) Wohlwollen
Ein ganz wesentlicher Punkt bei der Integration von inneren Anteilen und Prägungen, also bei der Integration deines „Inneren Kindes“ ist WOHLWOLLEN. Wohlwollen dir selbst gegenüber. Es klingt so banal und ist doch so wichtig!! Sei wohlwollend mit dir. Achte darauf, wie du mit dir selbst sprichst und ändere es ggf. Stück für Stück. Solange du dich selbst abwertest und beschimpfst, kannst du deine inneren Anteile nicht integrieren. Es schließt sich aus.
Darum – überprüfe mal und achte darauf: Wie ist deine Sprache zu dir selbst? Wie sind deine Gedanken über dich?
Wenn es Verbesserungsbedarf gibt, frage dich: Wie kann eine erste Veränderung in eine positive Richtung sein? Wie kann ich besser mit mir sprechen? Überlege dir einen ersten Schritt und vereinbare ihn mit dir. Mache es wieder handschriftlich und platziere diese Vereinbarung so, dass du sie gut sehen kannst und dich dadurch regelmäßig daran erinnerst.
2) Würdigung deines bisherigen Lebens
Nimm dir deine Biographie zur Hand. Du siehst dein Leben jetzt übersichtlich vor dir. Was sind deine Gedanken, wenn du auf deine Biographie schaust? Was sind deine Gefühle?
Würdige das was passiert ist (auch dann, wenn es keine dramatischen Szenen gab!) und bedanke dich bei dir, dass du es so gut gemeistert hast.
Setze oder lege dich dafür an einen für dich guten Ort, an dem du dich geborgen fühlst. Lasse deine Augen über deine Biographie streifen. Nimm die hochkommenden Gefühle wahr und spüre ihnen nach. In aller Ruhe. Ohne weitere Absichten oder Bewertungen. Wenn du so weit bist, bedankst du dich bei dir, dafür dass du das alles so gut geschafft und gemeistert hast.
Das kannst du entweder leise oder auch laut machen, so wie es für dich passt. Dieses Gespräch richtet sich an dein Inneres, eben an dein „Inneres Kind“. Darum nutze Worte, die ein Kind gut versteht. Dein „Inneres Kind“ hat euer gemeinsames Leben bis hierher so unglaublich gut gemeistert, sich so gute Strategien und Arbeitsweisen zugelegt, dass es deine Wertschätzung und Würdigung wirklich verdient hat. Vielleicht freut es sich, wenn du dich bei ihm bedankst oder ist sogar ein bisschen stolz?
Date mit dir selbst
Wenn du jetzt gerade nicht genügend Zeit und Ruhe hast, plane dir verbindlich Zeit dafür ein. Vielleicht passt es morgen? Mache eine Verabredung, ein Date mit dir aus. Mit einem festen Termin im Kalender. Vielleicht auch mit einem Kaffee oder Kakao? Mache es dir richtig schön und priorisiere die Zeit mit dir. Sorge auch dafür, dass du ungestört bist. Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben und eine gute Beziehung und Verbindung zu dir selbst ist die Basis für alles andere!
3) Fühle deine Gefühle
Wenn du diese Übung jetzt direkt machen möchtest, dann lies gerne vorher den Absatz „Aussteigen aus heftigen Gefühlen“, weiter unten in diesem Blogartikel.
Setze oder lege dich hin und fühle die Gefühle, die sich zeigen. Du kannst auch erneut deine Biographie zur Hand nehmen. Vielleicht ist es aber auch so, dass du ohnehin starke Gefühle spürst. Spüre ihnen nach. Ohne Bewertung. Nimm dir Zeit für sie. Vielleicht fühlst du sie das erste Mal bewusst? Dürfen sie das erste Mal da sein?
Welche Gefühle zeigen sich? Wo spürst du sie im Körper?
Wenn du sie ausreichend, in Ruhe gespürt hast, dann frage sie mal nach ihrer Botschaft. Das kannst du im Stillen machen oder auch laut. „Lieber Ekel (du setzt hier dein Gefühl ein), was möchtest du mir sagen? Was ist deine Botschaft? Wofür bist du da? Welchen Hinweis hast du für mich?“
Welche Antwort schickt dir dein Gefühl?
Manche Menschen bekommen ein Bild auf diese Frage, manche hören etwas, wiederum andere empfinden die Antwort körperlich. Wie zeigt es sich bei dir? Alles ist okay.
Nach dem Erhalt der Botschaft, bedanke dich für diese Botschaft. Vielleicht bleibst du noch einen Moment bei dir und in der Ruhe, bevor du dich wieder anderen Dingen zuwendest.
Auch wenn du heute keine Antwort bekommst, ist es okay. Es ist vermutlich eine ganz neue Herangehensweise für dich. Manchmal hat unser Bewusstsein noch Bedenken und „hält etwas dagegen“. Wenn du jedoch anfängst regelmäßig bewusst zu fühlen, zu fragen, hineinzuspüren, wird es sich ändern.
Aufgaben unserer Gefühle
Gefühle sind dafür da, uns in Bewegung, in Aktion zu bringen. Sie möchten, dass wir etwas tun. Sie sind FÜR uns da, DEIN Gefühl ist FÜR DICH da:
- die Angst will dich in Sicherheit bringen
- die Wut ist dafür da, dass du deine eigenen Werte und Grenzen verteidigst
- die Traurigkeit macht dich darauf aufmerksam, dass du etwas Wertvolles verloren hast und fordert dich zur Selbstfürsorge auf
- der Ekel ist der Hüter deiner Gesundheit
- die Scham möchte, dass du dich anpasst, damit du dazugehörst (das war für Urmenschen überlebenswichtig!)
Du siehst, dass (auch deine ungeliebten) Gefühle eine Aktionsaufforderung an dich haben. Und Gefühle wollen eben gefühlt und wahrgenommen werden. Solange du sie wegdrückst, dich ablenkst oder sie anderweitig ignorierst, werden sie immer größer und stärker werden. Bis du dich ihnen zuwendest und sie wertschätzt.
Durch die Übung mit der Botschaft, findet eine echte Hinwendung statt. Eine wahre Erleichterung für deine Gefühle.
4) Fühle deine Gefühle mit Rückblick
Wenn du diese Übung jetzt direkt machen möchtest, dann lies gerne vorher den Absatz „Aussteigen aus heftigen Gefühlen“, weiter unten in diesem Blogartikel.
Setze oder lege dich hin und fühle die Gefühle, die sich zeigen. Du kannst auch erneut deine Biographie zur Hand nehmen. Vielleicht ist es aber auch so, dass du ohnehin starke Gefühle spürst. Spüre ihnen nach. Ohne Bewertung. Nimm dir Zeit für sie. Vielleicht fühlst du sie das erste Mal bewusst? Dürfen sie das erste Mal da sein?
Welche Gefühle zeigen sich? Wo spürst du sie im Körper? Kennst du dieses Gefühl auch sonst in deinem Leben? In welchen Situationen zeigt es sich? Wann in deinem Leben hast du dieses Gefühl das erste Mal gespürt? Fühle es, ganz in Ruhe.
Schreibe dir deine Erkenntnisse handschriftlich auf und lege sie zu deiner Biographie und deinem Genogramm. So entsteht Stück für Stück eine wahre Schatzkiste, zurück auf dem Weg zu dir selbst 😊.
5) Gespräche mit deinem „Inneren Kind“
Sprich mit deinem „Inneren Kind“ über deine Gefühle, Bilder, Erkenntnisse und Gedanken.
All das, was sich jetzt an „alten“ Gefühlen und Gedanken zeigt, sind Abspeicherungen aus deiner Kindheit und Jugend. Also „Stimmen“ von deinem „Inneren Kind“. Daher kannst du auch prima mit diesem darüber sprechen.
Dafür setzt oder legst du dich bequem hin und fühlst die Gefühle, die jetzt gerade da sind. Die sich jetzt gerade zeigen. Vollkommen absichts- und bewertungsfrei. Um ruhiger zu werden, atmest du ein paar Mal tief ein und aus. Ganz langsam und in Ruhe und lässt das Ausatmen etwas länger dauern, als das Einatmen. Vollkommen ohne Druck, ganz in Ruhe. Vielleicht hilft es dir zu zählen. Beim Einatmen von 1 bis 5 und beim Ausatmen von 1 bis 7. Mache es in deinem Tempo. Wenn du soweit bist, spürst du in dich hinein. Welche Gefühle zeigen sich? Spüre ihnen einfach nach, ohne eine anderweitige Absicht. Du spürst einfach was da ist. Sage zu dir „alles was jetzt da ist, darf sein“. Nimm dir Zeit. Wenn du so weit bist, fragst du dein „Inneres Kind“, ob es da ist, ob es mit dir sprechen mag.
Wie sprichst du es an? Hat es einen Kosenamen?
Nach der Ansprache wartest du einfach ab. Vielleicht zeigt es sich und antwortet dir. Vielleicht ist es auch noch skeptisch und braucht mehr Zeit. Dann versuchst du es an einem anderen Tag wieder.
Mein „Inneres Kind“ ist skeptisch und zeigt sich nicht
Sollte es skeptisch sein und sich heute nicht zeigen, ist es hilfreich es morgen direkt wieder zu versuchen. Und dann zuverlässig immer wieder. Bis es merkt, dass es sich auf dich verlassen kann. Denn bis jetzt hat es euch ja durchs Leben geführt. Wenn es jetzt Stück für Stück die Führung an dich übergeben darf, braucht es Vertrauen in dich, dass du dieser Aufgabe gewachsen bist. Dafür brauch es (unter anderem) Zuverlässigkeit.
Wenn es sich zeigt und mit dir sprechen mag, fragst du es, wie es ihm geht. Was es sich wünscht, was es gerade fühlt, denkt oder dir sagen möchte.
Du kannst es alles fragen, was dir wichtig ist oder was gerade „dran ist“.
Beispiel
Angenommen, du wirst immer wütend, wenn deine Frau das Essen nicht fertig hat, wenn du nach Hause kommst. Frag‘ es, warum es an dieser Stelle wütend wird. Und es wird dir antworten. Vielleicht wurde es früher nicht zuverlässig versorgt und dieses Gefühl wird durch das verspätete Essen erneut ausgelöst. Dann kannst du ihm erklären, dass dieses Verhalten als Kind sehr hilfreich war und es dadurch die nötige Aufmerksamkeit erhalten hat. Heute als Erwachsener ist diese Strategie jedoch überdimensioniert und somit nicht mehr zielfördernd.
Du kannst ihm erklären, dass du heute selber für euer Essen sorgen kannst und ihr nicht verhungern würdet, auch wenn deine Frau kein Essen zubereitet. Sag‘ ihm, dass du jetzt für euer Leben verantwortlich bist und seine alten Strategien nicht mehr erforderlich sind. Vielleicht kannst du visualisieren, dass du es an die Hand nimmst. Alles immer ganz wohlwollend und (wenn bereits möglich) liebevoll, so dass sich eine gute Verbindung und später ein Vertrauensverhältnis zwischen euch aufbauen kann. Wertvoll ist auch, dich immer wieder bei deinem Kind zu bedanken. Es ist wichtig, dass es sich nicht gerügt fühlt, sondern wertgeschätzt, gesehen und positiv wahrgenommen. Dein Kind hat das alles FÜR DICH gemacht und es hat die bestmögliche Strategie für euch gewählt!
Vielleicht braucht es auch Trost und Zuspruch, möchte auf den Arm genommen werden? Schau‘ und fühl‘ mal, was es möchte. Erfülle ihm seine Bedürfnisse. Gib ihm das, was dir als Kind und/oder Jugendlicher gefehlt hat. Visualisiere es und fühle dabei deine Gefühle. Durch dieses „Nachholen“ und fühlen entsteht Integration und Heilung.
Seele braucht Zeit
Dieses Procedere benötigen natürlich Zeit. Die alten Muster sind intensiv eingespurt im Gehirn und daher nicht an einem Tag zu überschreiben. Durch die Wiederholung dieser Gespräche (als tägliches Ritual oder auch im Nachgang an solche Streitereien) bilden sich aber neue synaptische Verknüpfungen und dein „Inneres Kind“ bekommt immer mehr Vertrauen in dich und deine Führung. So wird es Stück für Stück immer leichter und die alten Muster werden abgelöst.
Solche Gespräche sind immer dann besonders hilfreich und ergebnisbringend, wenn du Gefühle und Verhaltensweisen wahrnimmst, die nicht situationsangemessen sind. Wenn du Gefühle wahrnimmst, die vom Verstand her, also aus unserem Erwachsenen-Ich, nicht nachvollziehbar oder „too much“ sind. Dann sind es nämlich alte Prägungen, die sich melden und somit dein „Inneres Kind“.
Im vorigen Abschnitt hast du dir notiert, wann du ein bestimmtes Gefühl zum ersten Mal gespürt hast. Wenn das Gefühl in deiner Kindheit oder Jugend das erste Mal da war, kannst du darüber und über die Situation des Entstehens auch mit deinem „Inneren Kind“ sprechen und ihm dazu das sagen, was du dazu gerne sagen möchtest. Ebenfalls kann es dir seine Gefühle mitteilen. Dadurch würdigst du das „Innere Kind“, seine Gefühle und Verletzungen. Auch hier entsteht Integration und Heilung.
Trauma und Imagination
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass ich bei den „Fühl- und Imaginationsübungen“ geschrieben habe, dass du dich setzen oder legen kannst. Dabei hast du gelernt, dass es wichtig ist, diese Übungen im Sitzen mit einer guten Erdung (Füße auf dem Boden) zu machen oder in einer anderen festgelegten Haltung?
Das ist häufig auch richtig und wertvoll. Bei traumatisierten Menschen ist dies jedoch oft nicht möglich. Traumatisierte Menschen, die ihr Trauma noch nicht (vollständig) verarbeitet haben, haben ein zentrales Nervensystem, das auf „Alarm“ steht. Bei einer Traumatisierung gerät unser Nervensystem in Stress und geht in einen Überlebensmodus. Ist diese Erregung noch nicht wieder abgebaut, sondern noch im Körper gespeichert, sind Übungen, die eigentlich Entspannung bringen sollen kontraproduktiv. Durch die Aufforderung „werde still“, „setze dich hin“ und „schließe die Augen“, gerät der Körper, bzw. das zentrale Nervensystem erneut in Stress, weil all dies für das traumatisierte Nervensystem total gefährlich ist. In der Folge verspannt es sich und wird unruhig. Es können sogar panikartige Zustände entstehen.
Wie kann es trotzdem hilfreich werden?
Darum öffne ich bei diesen Übungen die „Spielregeln“ und mache sie somit traumasensibel. Manche Menschen können sich zum Beispiel in der Embryohaltung eher entspannen, weil sie sich dann sicherer fühlen oder es geht besser mit offenen Augen. Vielleicht ist es auch hilfreich während der Übung im Raum umherzuschauen. Auch das Liegen mit den Füßen an einer Wand ist häufig eine gute Alternative und Unterstützung für ein sicheres Gefühl.
Meine Bitte an dich: Mache es so, wie es für dich passend ist. Finde eine für dich gute Möglichkeit. Wenn das Trauma noch nicht oder wenig bearbeitet ist, macht es zudem Sinn, dass du diese Übung nicht allein, sondern mit professioneller Unterstützung machst. Bitte sorge gut für dich!
Aussteigen aus heftigen Gefühlen
Solltest du bei diesen Gefühlsübungen merken, dass es zu intensiv wird und du Schwierigkeiten hast aus deinen Gefühlen wieder auszusteigen, ist es wichtig passende Strategien für dich parat zu haben. Darum probieren bitte vor der intensiven Arbeit aus, welche Strategien dir helfen. Vielleicht nutzt du selber auch schon Strategien in deinem Alltag. Dann nutze sie gern.
- Orientierung im Raum: Schaue dich im Raum um. Ganz langsam. Bewege deinen Kopf sehr langsam, so dass du alles im Raum ergreifst. Schaue die einzelnen Dinge an, als ob du sie das erste Mal siehst. Ganz in Ruhe, ganz langsam.
- Ausblick: Schaue aus jedem Fenster einmal hinaus und nimm bewusst war, was du dort siehst.
- Alphabet: Finde zu jedem Buchstaben des Alphabets einen Städtenamen und schreibe ihn auf.
- Atemübung: Male dir vor deinem inneren Auge ein Dreieck auf. Schließe die Augen. Jetzt atmest du ein und zählst bis 5. Während des Einatmens und Zählens fährst du gedanklich das Dreieck von unten links bis zur oberen Spitze ab. Oben angekommen zählst du, während des Ausatmens, von 1 bis 7 und fährst währenddessen das Dreieck, in Gedanken, von oben bis zur Spitze nach unten rechts ab. Jetzt zählst du, ohne zu atmen, von 1 bis 5 und gehst in Gedanken währenddessen von unten rechts nach unten links. Diese Übung kannst du einige Male wiederholen, bis du eine Beruhigung spürst.
- Schwerkraft spüren: Spüre die Schwerkraft deines Körpers. Egal ob du sitzt, stehst oder liegst: Spüre die Schwerkraft deines Körpers, wie sie auf der Unterlage/dem Untergrund sitzt/steht/liegt.
- Halten: Drücke deine beiden Handflächen gegeneinander. Spüre den Druck.
- Farben: Suche alles rote/grüne/braune/… in deinem Raum und schreibe es auf.
Weitere Ansätze zur „Inneren-Kind-Arbeit“
Ich möchte gerne noch weitere Ansätze zur Integration deines „Inneren Kindes“ mit dir teilen und dir noch mehr Hintergrundwissen und Hinweise zu diesem Thema geben. Dieser Blogartikel ist aber schon wieder so lang, dass ich es an dieser Stelle gut sein zu lasse und lieber einen weiteren, dritten Teil schreiben werde 😅.
Du hast beim Lesen gemerkt, dass du dein „Inneres Kind“ unbedingt besser kennenlernen und integrieren möchtest? Ganz allein damit anzufangen, fällt dir jedoch schwer oder „du findest den Anfang nicht“? Melde dich gern. Dann machen wir es gemeinsam, bzw. du machst es mit meiner Unterstützung 👣👣.
Freude und Zeit
Ich freue mich, dass du dich dir selbst zuwendest und dich mit dir beschäftigst. Bleib dabei, mach‘ weiter so – und sei wohlwollend und gut zu dir! Und denke immer daran, dass Seele Zeit braucht. Oder wie eine gute Freundin von mir gern sagt: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!“
Nimm es dir zu Herzen und erinnere dich von Zeit zu Zeit daran: Die Arbeit mit deinem „Inneren Kind“ und deine Persönlichkeitsentwicklung sind Prozesse, die Zeit brauchen. Du wirst stärker und stabiler, wenn du den Weg in Ruhe gehst und langsam wächst.
Alles Liebe für Dich,
Deine Claudia ❤️
P.S. Mein „Inneres-Kind-Angebotspaket“ geht demnächst in die Verlosung. Sei also wachsam, wenn du dich gerne mit mir gemeinsam auf deine Reise zu deinem „Inneren Kind“ machen möchtest 😉.
Autorin: Claudia Süsens
https://coachingpraxis-
Hallo, ich bin Claudia, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Ganzheitlicher Coach und Karriere-Navigator-Coach. Ich unterstütze dich bei persönlichen und beruflichen Krisen, damit du (wieder) auf DEINEN Weg findest.
Raus aus der Krise, rein in die Gestaltung DEINES Lebens!
Vielen Dank für Dein Interesse, ich freue mich, dass Du hier bist!