Ich entwickle gerade ein neues Angebots-Paket zum Thema „Arbeit mit deinem inneren Kind“ und gestern Abend beim Spinning 🚴♀️ist mir mal wieder eine Veränderung durch die Erlösung meines Kindes aufgefallen. Daran möchte ich dich gern teilhaben lassen.
Dich interessiert, was es ist? Dann bleib dran und lies weiter 📖. Ich freue mich über dein Interesse!
Was ist eigentlich das „innere Kind“
Wenn wir vom inneren Kind sprechen, meinen wir innere Programme, Muster, Überzeugungen und Glaubenssätze. Diese Programme und Überzeugungen laufen in uns ab und beeinflussen unser Leben. Häufig findet das ganz unbewusst statt und die Menschen merken es gar nicht. Die Gedanken dazu sind vielleicht „ich bin eben so“ oder „ich kann es auch nicht ändern, dass ich so bin“ oder unsere Programme und inneren Abläufe fallen uns schlicht nicht auf, weil wir „schon immer“ so waren oder so reagiert haben.
Umso mehr du dich jedoch mit deinem „inneren Kind“ beschäftigst, es wahrnimmst, tröstest, verstehst und dich mit ihm auseinandersetzt, so mehr kann es zu einer Erlösung, Befreiung und Heilung kommen.
Viele Kollegen sprechen von Heilung. Mir persönlich fällt „Erlösung“ besser, weil ich mein Kind als sehr angespannt, überarbeitet und verzweifelt erlebt habe. Seit ich unsere Führung übernommen habe, erlebe ich es als gelöster und dadurch auch als erlöst. Es hat jetzt Zeit für das, was Kinder tun sollen: Spielen und Freude am Leben haben.
Ist das „innere Kind“ etwas Schlechtes?
Nein, es ist dein Helfer und „auf den Weg Bringer“. Ganz grundsätzlich ist es erstmal die Summe deiner Prägungen und Erfahrungen. Und das sind in der Regel hilfreiche und weniger hilfreiche Prägungen. Bei den wenigsten von uns war die Kindheit nur schlecht oder nur gut. Selbst in sehr schwierigen Kindheiten gab es auch gute Dinge und gute Erlebnisse. Und diese machen auch gute Prägungen und gute innere Programme. Die Diplom-Psychologin Stefanie Stahl spricht an dieser Stelle von den „inneren Schattenkindern“ und den „inneren Sonnenkindern“. Also von den inneren Programmen, die aus einem Mangel, einer Not entstanden sind und den Programmen, die aus einer Stärke, einer guten Versorgung entstanden sind.
Es ist dein inneres Programm
Dein „inneres Kind“ ist dein inneres Programm, es hat dich als Kind am Leben erhalten. Emotional und auch physisch. Es sorgte dafür, dass du auf dich aufmerksam machst, dass die Bindung zu deinen Eltern hergestellt wurde oder es jedenfalls versucht wurde. Es hat sich um eure Existenz gekümmert. Um jeden Preis. Dank ihm, bist du heute hier und kannst diesen Artikel lesen.
Als Kinder, besonders als kleine Kinder, sind wir ohne unsere Eltern oder anderweitige Bezugspersonen nicht lebensfähig. Wir würden alleine verdursten, verhungern, erfrieren oder in der Hitze verbrennen. Je nachdem, wo wir leben.
Darum setzen wir uns so vehement für uns selbst ein. Wir entwickeln Lösungen und Strategien für uns und unser „gesehen werden“, damit unsere Bezugspersonen uns wahrnehmen und sich im besten Fall gut um uns kümmern – das sichert unser physisches und psychisches Überleben.
Diese entwickelten Strategien haben wir so verinnerlicht, dass wir sie auch im Erwachsenenalter weiter nutzen. Häufig unbewusst. Das tun wir solange bis wir uns unserer Programme und Strategien bewusst sind und uns entscheiden, es anders zu machen.
Beispiele für das „Anspringen“ deines inneren Programmes, deines „inneren Kindes“
🚀 Claudia kommt als neue Mitschülerin in ihre neue Berufsschulklasse. Sofort fühlt sie sich unwohl, ordnet sich unter, macht sich klein. Redet anderen nach dem Mund und versucht ihnen zu gefallen.
💫 Da sie in ihrer Schulzeit viele Jahre geärgert und unterdrückt wurde, geht ihr inneres Programm sofort in das Notprogramm „anpassen und gefallen“. Es möchte um keinen Preis, dass sich das alte Geschehen wiederholt und will Claudia davor schützen. Es geht in seinen bewährten Modus.
🚀 Frank klammert sich extrem an seinen Partner und möchte jede Minute mit ihm verbringen. Sobald dieser etwas ohne ihn unternimmt, fühlt er sich traurig und allein gelassen.
💫Als er drei Jahre alt war, musste seine Mutter gemeinsam mit seinem Bruder ins Krankenhaus. Frank blieb bei seinen Großeltern, weil sein Vater arbeiten musste. Es wurde ihm nicht erklärt und vermittelt, warum es so gemacht wurde und dass er ein wunderbarer Mensch ist, auch wenn er nicht mit der Mama mitgehen durfte. Wenn sein Partner jetzt etwas alleine unternimmt, gerät Frank sofort in die alte Verlassenheitsangst.
🚀 Mathilda ärgert sich total über ihre Schwester. Dieser gelingt alles besser, sie hat eine tolle Familie und meistert das Familienleben mit Bravour. Bei ihr selbst läuft alles nur mittelmäßig und sie fühlt sich überfordert mit ihrer Familie. Ihr wächst vieles über den Kopf und sie reagiert mit Resignation.
💫 Mathilda musste als Kind früh Verantwortung übernehmen, konnte es ihrer Mutter aber nie recht machen. Die Dinge, die sie tat, waren häufig nicht „gut genug“. Obwohl sie sich sehr anstrengte. Wenn sie heute ihre Schwester anschaut, der scheinbar alles gelingt, fühlt sie sich wieder „nicht gut genug“. Weil ihr ihr Programm nicht bewusst ist, reagiert sie mit Neid und Ärger auf ihre Schwester. Bezüglich ihres eigenen Familienlebens hat sie das Gefühl es sowieso nicht schaffen zu können und reagiert mit Resignation.
🚀 Paul geht innerlich, und manchmal auch äußerlich, total in die Luft, wenn ihn jemand kritisiert oder er sich kritisiert fühlt.
💫 Paul war in seiner Ursprungsfamilie (das ist die Familie aus der wir stammen und bei der wir aufgewachsen sind) immer das „schwarze Schaf“. Er konnte kaum etwas richtig machen und wurde häufig kritisiert, korrigiert und verbessert. Wenn ihn heute jemand (vermeintlich) kritisiert, wehrt er es sofort schroff ab und stößt die Menschen von sich. Es ist sein Schutzprogramm, seine Schutzstrategie, die aus dem alten Programm gespeist wird.
Diese vier Beispiele zeigen wo und wie sich unsere inneren Programme zeigen können. Und es gibt natürlich noch unzählig viele Beispiele mehr.
Wenn wir uns dieser Programme nicht bewusst sind, verstehen wir unsere Gefühle und Reaktionen häufig nicht. Manchmal fallen sie uns auch nicht auf. Das ändert sich oft erst dann, wenn wir Menschen verlieren, weil wir ihnen zu anstrengend sind, weil sie unsere Launen nicht mehr aushalten oder weil wir selber immer häufiger schwere Gefühle haben, obwohl wir nicht wissen warum, oder weil wir uns oft über Personen ärgern oder mit ihnen streiten und das endlich ändern möchten. Wir wünschen uns, dass uns die Dinge im Außen nicht mehr so sehr „anticken“ oder „triggern“, wie es auf Neudeutsch heißt.
Wie kannst du deinen Trigger lösen und was hat das Ganze mit Bouldern und Spinning zu tun?
Das Entscheidende ist, meiner Meinung nach, dass wir unsere Störprogramme entdecken, dass wir sie enttarnen. Denn solange wir nicht wissen, dass wir nach einem inneren Muster reagieren, können wir es ja auch nicht ändern.
„Ich kann das sowieso nicht“
Ich war in der Schule immer eine der schlechteren und mir fielen die meisten Dinge nicht zu. Alles was ich erreichen wollte, musste ich mir immer erarbeiten/erkämpfen. Weil ich mich als Kind schnell blöd/dumm fühlte und mir Sätze kamen, wie „das kann ich sowieso nicht“, habe ich auf „bockig“ geschaltet und mich mit dem Mittelmaß zufriedengegeben. So war ich eine klassische Dreierschülerin und konnte immer nur mittelmäßig reiten, mittelmäßig inlineskaten, mittelmäßig schwimmen usw. Hinzu kam, dass ich in der Schule sowieso ständig geärgert wurde (ja, die Claudia weiter oben im Beitrag, die war ich), da wollte ich nicht auch noch eine Streberin sein. Und mündliche Beteiligung im Unterricht war auch echt unangenehm für mich. So wurden die Mittelmäßigkeit und die Unauffälligkeit zu meinen Programmen (jedenfalls außerhalb meiner Familie, innerhalb hatte ich ein anderes Programm 😅).
Als ich vor knapp zehn Jahren mit meinem jetzigen Ehemann zusammenkam, wurde es dann nochmal unangenehm für mein inneres Kind mit dem Programm der unzufriedenen Mittelmäßigkeit…
Mein Mann ist ein sehr kluger Mensch, dem viele Dinge zufallen. Er ist großartig in seinem Job, kann unglaublich schnell denken und Lösungen für verschiedenste Dinge finden, er gewinnt fast jedes Gesellschaftsspiel und wenn wir gemeinsam etwas Neues ausprobieren, kann er es fast immer sofort.
Boah – das hat mein „inneres Kind genervt“ 😖!! Schon wieder war es das schlechtere und schnell kam die Anpassung in die Mittelmäßigkeit. Bloß nicht anstrengen und dumm dastehen. Die hochkommende Bockigkeit kannte ich zur Genüge und fühlte mich ihr ausgeliefert. Es gab oft Zickereien meinerseits und Streit zwischen uns.
Der Wendepunkt
Ich arbeitete (aufgrund anderer Themen) weiter an mir und mit meinem „inneren Kind“. Ich nahm es wahr, tröstete es, bedankte mich für seine guten Jobs und dafür, dass es so gut auf uns aufgepasst hat. Ich meditierte und führte viele innere Dialoge. Und ich sagte ihm, dass ich nun unsere Führung übernehmen werde, dass ich es jetzt an die Hand nehme und es nun klein sein darf, spielen gehen darf und sich vergnügen darf. Ich umarmte es viel und schenkte ihm immer mehr Aufmerksamkeit und es fing an, mir zu vertrauen.
Als ich vor ca. einem halben Jahr mit dem Bouldern begann, war ich wieder eine der schlechteren. Ja, in unserer privaten Gruppe sofort die schwächste. Alle konnten es besser. Im Dezember begann ich dann zusätzlich mit Spinning – und auch hier war ich wieder die schwächste in der Gruppe. Aber……
💫 Beide Male kam keine Bockigkeit, keine Resignation, kein „das kann ich eh nicht“, kein Aufgeben!!
Ich blieb motiviert und habe mich mit guter Laune durchgebissen. Inzwischen schaffe ich beim Bouldern schon viele orangene Routen (das sind ist der zweite von sechs Schwierigkeitsgraden) und bei Spinning kann ich auch schon etwas besser mithalten und finde langsam ins richtige Atmen. Und ich freue mich so sehr darüber! Erstmals macht es mir Spaß, mir etwas zu erarbeiten, was mir schwerfällt. Ich entwickele Ehrgeiz.
Durch die Erlösung meines „inneren Kindes“, springt mein ehemaliges Störprogramm „das kann ich sowieso nicht“ nicht mehr an. Dadurch kann ich jetzt (nahezu) störungsfrei trainieren. Die alte Prägung ist natürlich noch da, die wurde ja nicht gelöscht. Ich habe lediglich die Automation gelöst.
Danke mein liebes Kind 😘😘!! Danke, dass ich uns jetzt durchs Leben führen darf und es sich auch in so banalen Dingen wie Sport zeigt.
Meine Arbeit mit meinem „inneren Kind“
Wie immer im Selbstcoaching und Coaching ist es natürlich ein Prozess 🚶♀️🚶♀️. Es wäre gelogen, zu sagen, dass ich mich mal kurz mit „der kleinen Claudi“ unterhalten habe – und Schwupp, war alles fein. Nein, so war es nicht. Es war ein Weg. Und ich habe lange gebraucht, bis ich diese Arbeit in meinen Alltag integriert habe und sie wirklich für meine Veränderung genutzt habe. Lange war es eine Übung bei meinem Coach, ich habe sie aber im Alltag vergessen. Als ich diese Arbeit dann für mich verinnerlicht hatte, war sie aber wie ein Schlüssel für mich.
Mein größtes, intensivstes Thema, war meine ständig anhaltende Traurigkeit. Meine depressiven Verstimmungen und Depressionen.
Mein Schlüssel 🗝️
In einer Coachingsitzung (oder auch danach, ich weiß es nicht mehr so genau) habe ich meine Traurigkeit gefragt, was sie mir sagen möchte. Habe sie gefragt, warum sie da ist. Sofort kam das Bild von meinem inneren Kind, von meiner kleinen Claudia. Wir haben dann ein Gespräch geführt. Ich habe meine Fragen gefragt und sie hat mir geantwortet. Wie bereits weiter oben beschrieben, habe ich mich bei ihr bedankt, sie getröstet (sie war so unglaublich traurig, wütend und enttäuscht) und viel mir ihr gesprochen. Und wir haben vereinbart, dass ich nun die Führung übernehme. Das war besonders schwer für sie. Denn schließlich hatte ich ja mal nicht gut auf uns zwei aufgepasst und das Gefühl saß tief…. Aber Stück für Stück hat sie losgelassen und mir die Führung überlassen. Und die Traurigkeit konnte sich verabschieden. Sie war endlich wahrgenommen und wertgeschätzt worden und konnte nun gehen. Nach 20 Jahren….
Heute habe ich täglich Kontakt mit der kleinen Claudi und frage sie, wie es ihr geht und was sie braucht. Und wenn unangemessene Gefühle auftauchen (also welche, für die es im Hier und Jetzt keine Erklärung gibt) ist sie immer meine erste Ansprechpartnerin und bis jetzt war das Gespräch mit ihr auch immer die Lösung oder jedenfalls ein sehr wesentlicher Teil davon.
Würde ich aufhören gut für uns zu sorgen, würde die kleine Claudia aber schnell wieder die Führung übernehmen – um uns zu retten. Denn wer nicht gut genug ist, kann als kleines Kind nicht überleben und muss mit einer guten Strategie geschützt werden. Also darf ich auch weiterhin gut für uns sorgen.
Ich habe auch im Außen etwas verändert. Ich koche jetzt regelmäßig, achte darauf was ich esse und was ich trinke (und trotzdem ist es nicht jeden Tag nur gesund 😉). Ich habe uns beide einfach gut im Blick und sorge gut für uns. Auch das trägt zum Vertrauen meines „inneren Kindes“ mir gegenüber bei.
Gespräch mit „innerem Kind“? Hört sich irgendwie komisch an.
Erstmal klingt es ungewohnt, das glaube ich dir. Aber eigentlich ist es ähnlich wie ein „Gespräch mit dir selbst“. Und jeder von uns hat wohl schon mal mit sich selbst gesprochen, oder? Ich führe diese Zwiegespräche meist im Stillen, während einer Meditation. Dann ist es „ganz normal“😉. Wenn ich unterwegs bin und mir etwas passiert, wo ich bemerke, dass mein „inneres Kind“ sich bemerkbar macht, also ein Störprogramm losgeht, spreche ich auch manchmal laut mir ihr. Das mache ich z.B. beim Autofahren. Da kann ich ja schlecht die Augen zumachen. Mit offenen Augen fällt es mir leichter, wenn ich dann laut spreche. Dann frage ich sie, was los ist. Und auch dann kommen Antworten. Auf die kann ich dann reagieren oder erklären, was ich dazu denke. Manchmal fühlt sie sich abgelehnt, weil jemand „ungehobelt“ war. Dann kann ich ihr erklären, dass das früher für uns gefährlich gewesen wäre, wenn uns jemand abgelehnt hätte, aber heute ist das für uns nicht mehr so. Ich versichere ihr dann immer, dass ich gut auf uns aufpasse und dass sie großartig ist. In der Regel verschwindet dann das Gefühl, das sich durch das Störprogramm bemerkbar machte.
Dass es inzwischen so einfach geht, ist natürlich Übungssache und eben ein Prozess. Aber für mich hat sich dieser Prozess mehr als gelohnt. Und tut es noch immer. Jeden Tag. Ich bin sehr dankbar für diese Arbeit 🙏🥰!!
Du möchtest das auch, aber es gelingt dir nicht?
Erstmal großartig, dass du es überhaupt versucht hast! Klasse! Das ist der erste Schritt.
Was fällt dir denn schwer? Ist dein Thema klar? Wann fährt dein Störprogramm hoch? Was bemerkst du in deinem Leben, was du gerne verändern möchtest? An welcher Stelle „hängst“ du?
Es gibt einige Selbstcoachingbücher zu diesem Thema. Vielleicht helfen dir diese. Manchmal ist es aber auch mit externer Unterstützung leichter den Einstieg zu finden. Bei mir war es damals die Kombination.
Deshalb bin ich gerade dabei ein Coaching-Paket zu diesem Thema zu erstellen. Das wird sowohl Stunden im Einzelcoaching als auch Nacharbeiten und Übungen zu Hause enthalten.
Melde dich gern, wenn du mehr zu meiner Arbeit oder dem speziellen Angebots-Paket wissen möchtest und du mit deinem „inneren Kind“ in Kontakt 🤗 kommen möchtest.
Ganz herzlich,
Deine Claudia ❤️
Autorin: Claudia Süsens
https://coachingpraxis-
Hallo, ich bin Claudia, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Ganzheitlicher Coach und Karriere-Navigator-Coach. Ich unterstütze dich bei persönlichen und beruflichen Krisen, damit du (wieder) auf DEINEN Weg findest.
Raus aus der Krise, rein in die Gestaltung DEINES Lebens!
Vielen Dank für Dein Interesse, ich freue mich, dass Du hier bist!