Du hast häufig das Gefühl, dass du in keiner guten Balance bist? Du arbeitest einfach zu viel? Du sehnst dich immerzu nach Urlaub? Montage fühlen sich wie echte „Endgegner“ an und du wartest so dringend auf den Feierabend am Freitag? Deine Freizeit macht dir zusätzlich nicht mehr die Freude, die sie dir früher einmal gebracht hat?
Das hört sich anstrengend an und irgendwie auch nach Hilflosigkeit und „Hamsterrad“. Wenn du das hinter dir lassen und mehr Leichtigkeit im Leben findest möchtest, lies gerne weiter und lass‘ dich inspirieren.
Was ist eigentlich eine (Work-Life-) Balance und was hat sie mit Leichtigkeit im Leben zu tun?
Wir fühlen uns in einem guten Gleichgewicht, wenn alle unsere Lebensbereiche gut abgedeckt/ausgefüllt sind. Man könnte auch sagen, wenn alle Lebenssäulen gut von uns bedient werden. Ich nehme für diese Sicht auf die Dinge gern die „Selbstcoaching-Zielscheibe“ von Anette Schnoor, Rechtsanwältin und Coach. Mithilfe dieser Zielscheibe gucken wir, wie sehr unsere verschiedenen Lebensbereiche befriedigt sind. Es geht um die folgenden Bereiche:
- sinnstiftende Tätigkeit
- soziales Miteinander
- wirtschaftliche und juristische Sicherheit
- Gesundheit
Wenn all’ diese Bereiche gut bedient sind, fühlen wir uns wohl, sind zufrieden und im besten Fall sogar glücklich (zum Glücklichsein gehört manchmal noch mehr dazu, aber dazu an anderer Stelle mehr 😉 ). Sind nur einige oder sogar nur ein einziger Bereich gut ausgefüllt, kommt es zu einem Ungleichgewicht und wir beginnen uns unwohl zu fühlen. Lass‘ uns dazu mal einige Beispiele ansehen:
Beispiel 1): viel Arbeit, wenig anderes
Ein junger Mann gibt alles für seinen Beruf, dieser füllt ihn absolut aus. Der Job ist sinnstiftend (für ihn persönlich) und braucht 100% der ihm zur Verfügung stehenden Zeit.
Die sinnstiftende Tätigkeit scheint also gut abgedeckt zu sein. Aber wie sieht es in den anderen Bereiche seines Lebens aus? Wie steht es um sozialen Verbindungen? Pflegt er Freundschaften und seine Familienbeziehungen, in einem für ihn guten Rahmen? Wie steht es um seine Gesundheit? Ist er wohl zufrieden mit seinem Alltag?
Beispiel 2): viel Arbeit, viel Familie, viel Urlaub
Eine Dame mittleren Alters geht täglich einer Arbeit nach, die ihr maximal mäßig gefällt. Sie hetzt nach der Arbeit nach Hause, weil der Haushalt und der Garten ja noch gepflegt werden müssen. Zwischendurch macht sie etwas Sport, weil sie gehört hat, dass das gut sein soll. Am Wochenende hilft sie ihren erwachsenen Kindern beim Umzug oder passt auf deren Kinder auf. Um wieder in Balance zu kommen, verbringt sie jeden Urlaubstag mit einer Urlaubsreise. Schließlich kann sie Zuhause einfach nicht abschalten und „man muss sich ja auch mal was gönnen“.
Ihr „soziales Miteinander“ pflegt sie (jedenfalls innerhalb ihrer eigenen Familie) und auch die „wirtschaftliche und juristische Sicherheit“ werden bedient. Aber wie steht es um die sinnstiftende Tätigkeit und um ihre Gesundheit?
Beispiel 3) viel Beschäftigung mit einem Thema
Eine junge Frau beschäftigt sich die überwiegende Zeit am Tag mit ihrer Gesundheit. Es gibt kaum ein anderes Interesse ihrerseits. Die Ernährung ist ausgewogen, sie beginnt den Tag mit einem Workout. In der Mittagspause liest sie Fachzeitschriften „Rund um die Gesundheit“ und nach der Büroarbeit geht sie Joggen.
Durch ihre Haltung hat sie bereits langjährige Freunde verschreckt, in einem schönen Restaurant war sie schon eine Ewigkeit nicht mehr und es geht mehr Geld für Fitnessstudio und Nahrungsergänzungsmittel drauf, als ihr Job einbringt. Es ist zurzeit scheinbar nur ein Bereich der oben genannten Bereiche ausgefüllt.
Diese Beispiele könnte ich nach Belieben ausweiten oder abändern. Aber alle behielten eines gemeinsam: sie zeigen, dass es ein Ungleichgewicht gibt und schon beim Lesen merken wir ein Unwohlsein. Alle Beispiele zeigen eine Imbalance und damit auch die fehlende Leichtigkeit.
Was das jetzt mit der oft angesprochenen „Work-Life-Balance“ zu tun hat und was ich daran als Trugschluss empfinde
Als die Thematik „Work-Life-Balance“ vor vielen Jahren plötzlich in aller Munde war, ging es darum ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit zu bekommen. Es wurde suggeriert, dass wenn wir nur alle genug Freizeit hätten, weniger Wochenarbeitszeit und mehr Jahresurlaub, dann wären wir in einem guten Gleichgewicht – eben in einer guten Work-Life-Balance.
Ich empfinde das als einen Trugschluss 😐 .
Wenn wir uns die oberen Beispiele ansehen, dann müsste die Dame aus Beispiel 2 eine gute Work-Life-Balance haben: sie geht Arbeiten, macht ausreichend Urlaub und kann es sich sogar leisten Urlaubsreisen zu unternehmen. Aber ist es so? Wenn ich es lese, empfinde ich es anders und wenn ich die Beispiele in meinem Leben wahrnehme, dann sind die Menschen mit diesen Lebensmodellen nicht in Balance. Ich erlebe so viele Menschen, die sehr viele Urlaubsreisen unternehmen, weil sie sich so dringend erholen müssen. Und diese Erholung finden sie nach eigenen Angaben nur außerhalb ihres Zuhauses. Nur erholt wirken sie trotz der vielen Urlaubsreisen nicht. Von Zufriedenheit, Leichtigkeit oder Glück mal gar nicht gesprochen.
Das kann also keine gute Work-Life-Balance sein….
Meiner Meinung nach ist eine echte Work-Life-Balance dann erreicht, wenn wir diese Balance in unseren Alltag bringen:
- wenn wir einen Beruf ausüben, der uns erfüllt, der für uns sinnstiftend ist. Denn wenn unser Beruf so ist, dann schwächt er uns nicht und wir lechzen auch nicht nach Urlaub (und genießen ihn dann umso mehr, weil der Erholungsdruck nicht da ist 😀 ).
- wenn wir die Details unseres Berufes so wählen, dass sie zu uns passen. Damit meine ich die Arbeitszeit, die Lage der Arbeitszeit, die Art der Anstellung oder Selbständigkeit usw. Dann fügt sich die Arbeit stimmig in unseren Tag ein und fühlt sich leicht und einfach an (und trotzdem gibt es mal schwere Tage)
- wenn wir unsere Freizeit so gestalten, dass sie für uns stimmig ist. Das kann Aktivität oder Ruhe sein. Ganz individuell.
- kannst du Ruhe aushalten? Oder fliehst du in Aktivität?
- oder bist du so kaputt, dass nur noch fernsehen geht?
- wenn wir in unserem Alltag Zeit für uns und für unsere sozialen Kontakte haben und zwar in dem Maße, in dem es für uns selbst gut ist.
- wenn wir unser Leben so leben, wie wir es wollen und nicht so wie es sich unsere Eltern für uns gewünscht haben oder die Gesellschaft es gut finden würde.
Wenn du beginnst, dein Leben danach auszurichten, dann kommst du zu einer guten Balance, zu Zufriedenheit im Alltag und zu einer kraftvollen Leichtigkeit im Leben!
Miniübungen für mehr Leichtigkeit in deinem Leben
Du magst jetzt denken, dass ich gut reden habe. Aber so einfach ist es in deinem Falle einfach einfach nicht 👿 ! Schließlich muss ja Geld verdient werden und „man kann ja auch nicht so einfach die Wünsche der Kinder ablehnen!“ und einfach mal an sich selbst denken.
Es ist wirklich nicht immer einfach sich selbst im Blick zu behalten. Und doch lohnt es sich, dass du dich auf den Weg machst. Male dir doch mal DEINE Zielscheibe auf. Wo stehst du in welchem Bereich? Ich habe dir hier ein Muster eingestellt. Die grüne Linie zeigt (beispielhaft) wo du in welchem Bereich stehst. 0 = nicht vorhanden, 12 = perfekt.
1.) Zielscheibe
Wenn du deine Zielscheibe erstellt hast, hinterfrage mal, was im Detail hinter deiner Einschätzung steckt. Zum Beispiel:
- wie steht es um das Thema „sinnstiftende Tätigkeit“ bei dir?
- sind Freitage schönere/leichtere Tage als Montage?
- füllt deine Arbeit dich aus?
- bist du über- oder unterfordert?
- ggf.: was genau ist das Problem an deiner Arbeit?
- die Tätigkeit?
- die Branche?
- die Kollegen?
- der Chef?
- etwas ganz anderes?
- pflegst du soziale Kontakte in deinem Sinne?
- sind es die richtigen Menschen für dich?
- sind es die richtigen Gruppengrößen für dich?
- sind es die richtigen Verbindungen/Vereine/…?
- sind es zu viele oder zu wenige soziale Kontakte?
- wie steht es um deine wirtschaftliche und juristische Sicherheit?
- sorgst du gut für dich?
- was fehlt?
- wie kannst du es verändern?
- wie steht es um deine Gesundheit?
- wie geht es dir physisch und psychisch?
- was könnte besser sein?
2.) Brainstorming und Disney-Technik
Mache mal ein Brainstorming 💡 zu der Frage „Was wünsche ich mir?“ Wichtig ist beim Brainstorming, dass du alles aufschreibst, was dir einfällt, ohne auf die Machbarkeit zu schauen. Nimm dir dafür 10 Minuten Zeit. Wenn du dir (evtl. erstmals) erlaubst dich zu fragen, wo du stehst, was du willst, was du dir wünschst, dann wirst du überrascht sein, welche Antworten aus dir herauskommen.
Mit der weiteren Bearbeitung deiner Wünsche hältst du es dann wie „Walt Disney“: lasse zuerst nur deine Kreativität und deinen „Macher“ zu Wort kommen. Der Kritiker darf sich mal eine Weile im Hintergrund aufhalten. Überlege dir, wie eine Lösung zustanden kommen kann, wie kann der Weg sein? Manchmal braucht es kleine Veränderungen/Abwandlungen und dann klappt es, manchmal braucht es auch etwas Mut. Sei kreativ! Es lohnt sich! Für dich ganz persönlich!
Der Weg ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich, ihn zu gehen!
Trau’ dich deinen eigenen Weg zu suchen und ihn dann auch zu gehen. Es ist erstmal etwas ungewohnt, aber irgendwann wird aus dem Trampelpfad ein fester Weg und dann macht es wirklich Freude und bringt dir ganz viel (Work-Life-) Balance.
Ich wünsche dir Mut für’s Losgehen und Freude bei der Umsetzung!
Deine Claudia 🙂
P.S Kennst du jemanden, der sich auch mehr Leichtigkeit in seinem Leben wünscht? Dann teile meinen Beitrag gerne!
Autorin: Claudia Süsens
https://coachingpraxis-
Hallo, ich bin Claudia, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Ganzheitlicher Coach und Karriere-Navigator-Coach. Ich unterstütze dich bei persönlichen und beruflichen Krisen, damit du (wieder) auf DEINEN Weg findest.
Raus aus der Krise, rein in die Gestaltung DEINES Lebens!
Vielen Dank für Dein Interesse, ich freue mich, dass Du hier bist!