Du steckst gerade mitten in einer Krise und hast keine Idee, wie du da wieder herauskommst? Dann lass’ uns mal gemeinsam draufschauen und Hilfestellungen für dich finden 💪.
Die Individualität deiner Lebenskrise und mögliche Bewältigungsstrategien
Natürlich ist jede Krise individuell und pauschale Lösungen kommen uns schnell übergestülpt und wenig hilfreich vor. Meine folgenden Anregungen passen jedoch für viele schwere Situationen und Krisen. Alle sind von mir selbst erprobt und durchlebt.
Lebenskrise überwinden – vielfach bewährte Hilfe zur Selbsthilfe
Schau’ mal, ob eine passende Idee für dich dabei ist.
Annahme deiner Krise als wichtiger Part der Lebenskrisenüberwindung
Ich weiß, es hört sich total daneben an, wahrscheinlich schüttelst du gerade massiv mit dem Kopf und wünschst mich auf den Mond. Und doch ist es ein so wichtiger Teil des Weges. Denn: „Druck erzeugt Gegendruck“ und so ist es auch mit unseren Krisen: so mehr wir sie „weghaben wollen“ umso stärker werden sie. Versuche daher deine Situation anzunehmen, deine Krise anzuerkennen.
Sanftheit gegenüber dir selbst – als Hilfe zur Krisenüberwindung
Sei sanft zu dir, kümmere dich um dich. Fühle mal in dich hinein, was dir jetzt gerade helfen würde (selbst dann, wenn es nur eine Mini-Hilfe ist). Wir sind häufig sehr streng zu uns und gehen hart mit uns ins Gericht. Da entstehen dann so innerliche (oder auch ausgesprochene) Sätze wie: „Stell’ dich nicht so an, andere haben es viel schwerer“, „Nimm dich mal nicht so wichtig und mach’ nicht so ein Drama daraus“, „Was glaubst du eigentlich wer du bist, dich hier so gehen zulassen“ oder ähnliches. Wenn dir diese oder ähnliche (innere) Worte zu dir selbst bekannt vorkommen, dann frage dich mal, wie du deiner besten Freundin gegenüber reagieren würdest, wenn sie mit deiner Krise bei dir Hilfe suchen würde. Was wären deine Worte und Reaktionen ihr gegenüber? Vermutlich würdest du Dinge sagen wie „Das ist aber auch krass, komm’ mal her, lass dich mal trösten“ oder „So ein Sch…, damit darf es dir auch wirklich dreckig gehen, nimm’ dir Zeit das zu verkraften“ und so weiter. Schau mal wie deine innere Haltung und Sprache zu dir selbst ist und versuche sie ggf. zu verändern. Sei sanft und mild zu dir.
Sei geduldig mit dir und deiner Lebenskrise und hilf so, sie zu überwinden
Wir wollen häufig, dass auch die großen Krisen in ein/zwei Tagen verarbeitet sind. Wollen wieder in unseren Alltag zurück. In unser „altes“ Leben. Und doch ist es so, dass Krisen oder Traumata Zeit benötigen. Sie sind nicht in kurzer Zeit vergessen. Räume dir Zeit ein für die Verarbeitung und für Zeit mit dir selbst und erinnere dich an die Geduld, wenn dich wieder Gefühle übermannen und du davon total genervt bist.
Fühle bewusst deine Gefühle, um mit der Überwindung deiner Krise voran zu kommen
Deine Gefühle wollen gefühlt werden! Welche Gefühle, welchen Schmerz empfindest du? Wut? Traurigkeit? Verzweiflung? Ekel? Noch ein anderes Gefühl?
Nimm dir Zeit, setz’ dich auf einen bequemen Sessel oder Stuhl, an einen Ort, an dem du nicht gestört wirst. Stelle beide Füße auf den Boden, lehne dich an und schließe deine Augen. Fühle jetzt deine Gefühle, die sich gerade bemerkbar machen. Welches Gefühle fühlst du am intensivsten? Was fühlst du konkret? Wärme, Kälte, Kribbeln, Enge,….? Wo im Körper kannst du dieses Gefühl wahrnehmen? Im Bauch, im Hals, im Kopf, in der Brust, in den Beinen,…? Lass’ dir Zeit, spüre dem Gefühl nach. Frage das Gefühl nun, was es dir „sagen“ möchte, frage es konkret nach seiner „positiven Absicht“.
Ich weiß, das hört sich etwas seltsam an, aber unsere Gefühle haben Botschaften für uns. Sie wollen uns helfen. Deshalb wollen sie auch nicht „weggemacht“ werden und deshalb funktioniert das „Wegmachen“ auch nicht. Wenn du die Botschaft empfangen hast, bedanke dich bei dem Gefühl für diese Hilfestellung. Du kannst diese Fragen und Bedankungen laut oder leise sprechen. So wie es für dich gut ist. Nimm dir ausreichend Zeit für dieses Vorgehen. Wenn du ein weiteres Gefühl spürst, das auch angehört werden möchte, dann machst du es mit dem nächsten Gefühl genauso. Hilfreich ist, es ohne Druck zu machen. Eben nicht mit der Absicht, die Gefühle „wegzumachen“, sondern mit der Idee, sie wertzuschätzen und zu verstehen. Denn auch wenn es uns häufig nicht so vorkommt, sie wollen etwas Gutes für uns. Wenn wir sie annehmen und fühlen, haben sie in der Folge die Möglichkeit sich abzuschwächen und irgendwann ganz unbemerkt wieder zu verschgwinden (weil sie ihre Aufgabe erfüllt haben).
Schaue objektiv auf deine Lebenskrise und mache das Überwinden einfacher
Nimm für diese Übung mal bewusst all deine Emotionen aus deiner Krise heraus. Trete innerlich einen Schritt zurück und gucke objektiv auf das Thema. Vielleicht hilft es dir auch, dass du dir vorstellst, dass es das Thema einer Nachbarin ist (von der du so weit entfernt bist, dass du ihre Emotionen nicht teilst), die dich um Hilfe fragt. Was ist die objektive Herausforderung? Was kann im schlimmsten Fall passieren? Was wäre die Folge davon? Und was die Folge davon? Was könnte helfen? Wo würde die Nachbarin Hilfe erhalten? Was würde es kosten? Gibt es die Möglichkeit einer Kostenübernahme von irgendwem? Notiere dir alle Fragen die dir zu dem Thema einfallen und im Anschluss alle entsprechenden Lösungsansätze. Häufig finden wir in der Objektivität wieder Lösungen, die für uns vorher nicht sichtbar waren.
Zeit für dich ohne Ablenkung – zur Überwindung deiner Lebenskrise
Eine der größten Herausforderungen in einer Krise, aber auch eine wirkliche Hilfe! Sei mir dir allein, ohne Ablenkung. Also ohne Buch, Musik oder Social Media. Geh’ mit dir alleine spazieren oder wandern. Mache Urlaub mit dir allein. Koche dir einen Kaffee oder Tee, setze dich in den Garten oder aufs Sofa und „gucke Löcher in die Luft“. Mache dir eine Kerze an und schaue in die Flamme, ….. Zeit für dich allein, ohne Ablenkung ist so wichtig in solchen Zeiten. Denn nur so haben die Gefühle Zeit sich zu zeigen, du kannst Zwiegespräche mit deinem Inneren führen und bei dir ankommen. Wenn du überwiegend „wegläufst“, dich mit Freunden triffst und die schlechten Gefühle verdeckst, wegpackst und verdrängst, machen sie sich häufig später auf den Weg zurück zu dir. Dann häufig noch unangenehmer, intensiver oder in Begleitung von körperlichen Beschwerden oder Erkrankungen. Leider oft auch so, dass du gar nicht mehr zuordnen kannst, woher diese Gefühle kommen.
Positive Bewegung hilft bei der Überwindung deiner Krise
Ich weiß, es ist ein „alter Zopf“, aber er ist so wahr! Versuche eine Bewegungsart zu finden, die du magst. Es geht hier nicht um Sport. Vielleicht magst du durch den Wald spazieren oder am Meer entlang. Oder mit den Inlinern eine Runde drehen oder mit dem Fahrrad. Oder du gehst ins Schwimmbad und schwimmst ein paar Runden? Was hat dir in der Vergangenheit gefallen? Was hast du gern gemacht? Was hat dir gut getan? Wenn du tief in einer Krise steckst, fühlt sich häufig „alles doof“ an. Egal worüber du nachdenkst, nichts findest du gut. Darum unterstützt dich an dieser Stelle dein Verstand. Der erinnert sich, was in der Vergangenheit gut war und entscheidet, dass du es JETZT tust. Auch ohne Lust! Machen! Nachdem du es getan hast, bist du wieder in der Lage zu fühlen, dass es gut für dich war.
Tu dir was Gutes, um deine Lebenskrise zu überwinden
Was hast du in „guten Zeiten“ gerne gemacht? Sauna? Kaffee mit einer Freundin? Ein Vollbad genommen? Hier ist es ähnlich wie mit der Bewegung. Lass’ deinen Verstand die Oberhand gewinnen und „MACHEN“. Anschließend wirst du dir dankbar sein, dass du einen guten Moment hattest.
Lachen zur Stimulierung des Vagusnervs
Du kennst bestimmt den Spruch „Lachen ist gesund“ und wenn ich dir damit jetzt komme, mitten in deiner Krise, das ist es wahrscheinlich schon wieder soweit, dass du mich gerne auf den Mond schießen würdest….
Und doch, hat der Volksmund recht: wenn wir lachen, auch wenn wir „künstlich lachen“, stimulieren wir den Nervus vagus, umgangssprachlich Vagusnerv genannt. Dieser Hirnnerv reicht vom Gehirn bis in den Bauchraum, zum Darm. Er gehört zum parasympathischen System. Dieses System nennt man auch Parasympathikus oder Ruhenerv/Entspannungsnerv.
Wie kannst du lachen, obwohl dir gar nicht zum Lachen zumute ist?
😊 ziehe die Mundwinkel künstlich nach oben und halte dies Minimum eine Minute.
😊 eine andere Möglichkeit ist, einen Stift oder den Stiel eines Kochlöffels oder ähnliches quer in den Mund zu legen und bis in die Mundwinkel zu schieben. Du beißt mit den Zähnen drauf. Dadurch werden ebenfalls die Mundwinkel nach oben geschoben. Auch dies Minimum eine Minuten halten.
😊 auch das anschauen lustiger Videos oder Bilder kann helfen. Solche, bei denen du nicht anders kannst, als zu lachen. Mir hat immer ein Video einer bekannten Videoplattform geholfen, der Titel ist „Lachen in der U- Bahn“. Hilfreich ist es, so ein Video oder ein Foto griffbereit zu haben, so dass du in einem schlechten Moment schnell herankommst.
Gedankenstopp als Hilfestellung zur Überwindung deiner Lebenskrise
Male dir vor deinem inneren Auge ein Dreieck auf. Schließe die Augen. Jetzt atmest du ein und zählst bis 5. Während des Einatmens und Zählens fährst du gedanklich das Dreieck von unten links bis zur oberen Spitze ab. Oben angekommen zählst du, während des Ausatmens, weiter bis 10 und fährst während dessen das Dreieck, in Gedanken, von oben bis zur Spitze nach unten rechts ab. Jetzt zählst du, ohne zu atmen bis 15 und gehst in Gedanken währenddessen von unten rechts nach unten links.
Durch die Konzentration auf das Atmen und Zählen, werden alle Gedanken gestoppt.
Diese Übung kannst du einige Male wiederholen. Z.B. stellst du dir einen Timer für 2 Minuten. Genial ist es diese Übung mit dem „Mundwinkel hochziehen“ zu kombinieren. Dann stoppst du deine Gedanken und stimulierst gleichzeitig deinen Vagusnerv.
Beginne mit dem Überwinden deiner Lebenskrise
Vielleicht sind in meiner Auflistung hilfreiche Ideen für dich dabei. Ich würde mich für dich freuen und möchte dich motivieren, dich auf den Weg zu machen und nicht den Kopf in den Sand zu stecken.
„Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße“ (Martin Walser)
Aus eigener Erfahrung durch Traumata und andere schwerwiegende Krisen kann ich heute sagen, dass es Wege gibt. Die Herausforderung ist das Losgehen und das Dranbleiben. Aber es lohnt sich!! Trau dich – DU bist es wert!!
Deine Claudia ❤️
Ein Hinweis zu deiner psychischen Gesundheit: Ich gehe in diesem Text davon aus, dass du eine schwere Krise hast, aber keine schwere psychische Erkrankung mit Suizidalität.
P.S. Beim Lesen dieser Zeilen hast du an eine bestimmte Person gedacht? Leite den Text gerne an diese Person weiter. Lass’ uns gemeinsam das Leben lebenswerter machen 😇.
Autorin: Claudia Süsens
https://coachingpraxis-
Hallo, ich bin Claudia, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Ganzheitlicher Coach und Karriere-Navigator-Coach. Ich unterstütze dich bei persönlichen und beruflichen Krisen, damit du (wieder) auf DEINEN Weg findest.
Raus aus der Krise, rein in die Gestaltung DEINES Lebens!
Vielen Dank für Dein Interesse, ich freue mich, dass Du hier bist!