Du hast mal wieder richtig in den Misteimer gegriffen, könntest nur noch heulen und dann sagt eine Freundin zu dir „Für irgendwas wird es schon gut sein“ – und das findest du mal so richtig unpassend!!!
Kommt dir das bekannt vor? Dann lass uns mal gucken, ob man das so sagen kann und was dahinter steckt.
Passieren Dinge immer aus irgendeinem Grund? Gibt es auch Zufälle? Oder ist alles einfach Schicksal?
Wir hören es immer häufiger: Dinge passieren nicht ohne Grund, nichts passiert einfach nur so, alles ist für irgendetwas gut, Zufälle gibt es nicht, usw.. Aber ist das wirklich so? Und wenn ja, was heißt das denn dann für mich? Muss ich mich jetzt darüber freuen, wenn ich beim Heckeschneiden von der Leiter falle und mir den Arm breche oder ich bei einem Geschäft übers „Ohr gehauen“ werde?
Ich schreib’ euch heute mal, wie ich es sehe. Wie ich mit Vorkommnissen und Schicksalsschlägen umgehe und wie ich sie verarbeite.
Für mich ist es tatsächlich so, dass es keine Zufälle gibt und dass alles einen höheren Sinn bzw. Zusammenhang hat. Es ist jedoch nicht ganz einfach den jeweiligen Zusammenhang herauszufinden, denn schließlich steht an dem misslungenen Geschäft nicht dran „Mit mir sollst du „abc“ lernen“. Wir merken lediglich, dass das Geschäft schiefgelaufen ist oder es immer noch tut 🙁 . Oder die plötzliche Kündigung – natürlich fühlen wir uns erstmal schlecht behandelt und im Zweifel auch „mit Füßen getreten“. Denn auch im Kündigungsschreiben steht ja nicht: „Freue dich über diese Kündigung, sie wird dich in der Fragestellung xyz voranbringen“.
Später jedoch, wenn wir durch dieses Vorkommnis etwas Neues gewagt haben, dann können wir den Sinn oder die Aufgabe dahinter verstehen.
Das durfte ich selber auch schon (zu Genüge 😉 ) erleben. Heute und hier geht um eine Jobgeschichte: Ursprünglich fühlte ich mich ganz wohl in meinem Job, war soooo stolz eine Leitungsposition übernommen zu haben und das in einer wahren „Männerbranche“. Das Gehalt war endlich so, dass ich mir mein teures Pferdehobby entspannt leisten konnte. Aber ganz leise drängte sich immer mal die Frage auf „will ich das wirklich?“, „bin ich mir selber treu (genug)?“, „ist das, was ich hier mache, eigentlich sinnhaft?“. Es schlich sich Schritt für Schritt eine innere Fragestellung bei mir ein, außerdem war die Arbeitsbelastung sehr hoch und mein Pferd sah ich immer seltener, bzw. nur noch zum Versorgen aber nicht mehr um mich mit ihm zu beschäftigen oder es zu Reiten. Dann wurde ein Consultant eingestellt und es wurde ziemlich schnell, ziemlich ungemütlich für mich. Nach einigen inneren und äußeren Kämpfen, habe ich schließlich meinen Anstellungsvertrag aufgehoben – und war erstmal schwer frustriert, traurig und wütend.
Einige Wochen später machte ich mich dann auf die Suche nach einer neuen Arbeitsmöglichkeit für mich, ich suchte eine sinnstiftende Tätigkeit. Ich entschied mich dazu, mich als Pferdetherapeutin selbstständig zu machen. Dafür suchte ich entsprechende Ausbildungen heraus und dann machte ich mich auf den Weg…
Wäre es in der Firma nicht so ungemütlich für mich geworden, würde ich vielleicht heute noch Personalleiterin in der Industrie sein, anstatt meinen Traum der Selbstständigkeit zu leben….
Jetzt fragst du dich vermutlich, warum ich denn jetzt eine Coachingpraxis habe, wenn ich doch Pferdetherapeutin geworden bin. Zu recht:
Auch da hat (meiner Meinung nach) das Universum oder das Schicksal mir wieder geholfen, meinen Weg weiter zu gehen und nicht stehen zu bleiben. Als ich mich nach dem Austritt aus der Firma mit meinem weiteren beruflichen Weg beschäftigt habe, war eine Überlegung „Coach zu werden“. Aber damals empfand ich die Hürde als zu hoch, außerdem kannte ich Coaching rein aus dem beruflichen Kontext, als Business-Coaching und aus dieser Ecke wollte ich unbedingt raus. Pferde waren zudem schon immer mein Leben und das Ergebnis im Karriere-Navigator war damals sehr stimmig für meinen Pferdeberuf. Also ging ich diesen Weg. Ich ging ihn mit viel Freude und Engagement und baute mir mein eigenes Business auf. Es lief großartig und ich war schnell ausgebucht und musste „Nein-Sagen“ lernen. Diese Lektion habe ich leider zu spät gelernt (und ich bin auch heute erst im „Aufbau-Kurs“ angelangt 😉 ), so dass ich meinen Körper so stark überfordert habe, dass ich aufhören musste. Mein linker Arm konnte einfach nicht mehr und ich musste ganz schnell eine Entscheidung treffen, da die Gelenke sonst evtl. einen dauerhaften Schaden erlitten hätten.
So machte ich mich erneut auf den Weg und schnell zeigte sich die Idee des Coaches wieder. Diesmal fühlte es sich für mich absolut stimmig an. Ich machte erneut einen Karriere-Navigator und weitere, andere Coachings und auch diese bestätigten es. Und so bin ich jetzt Ganzheitlicher Coach und Karriere-Navigator-Coach in eigener Praxis und es fühlt sich tatsächlich noch runder an, als vorher schon.
Das ist für mich ein Beispiel dafür, dass alles für etwas gut ist. Es ist aber auch ein Beispiel dafür, dass wir uns selber auf den Weg machen dürfen. Es ist eher selten so, dass die Dinge einfach nur so passieren und uns „die gebratenen Hühnchen in den Mund fliegen“. Wir dürfen schon herausfinden, wofür uns die Dinge passieren und den Weg dann gehen. Und das heißt nicht, dass es immer einfach und völlig schmerzlos ist. Ich habe viel an den Themen bezüglich des ungemütlichen Endes in der Industrie gearbeitet und auch die Schließung meines ersten Business’ war durchaus schmerzhaft! Diese Gefühle wollten gefühlt und verarbeitet werden. Dem habe ich viel Aufmerksamkeit und Zeit geschenkt. Es hat sich gelohnt!!
Geht es nicht auch ohne eigene Erkenntnis, vielleicht sind die Dinge ja auch einfach so „für irgendwas gut“?
Mein Beispiel aus dem vorigen Absatz zeigt, dass es in der Regel eigener Arbeit und Erkenntnisse bedarf. Ich höre von einigen Menschen auch immer mal wieder die Floskel „für irgendwas wird es schon gut sein“. Meist wenn etwas doofes passiert ist oder wenn sich jemand unangenehm verhält. Meiner Meinung nach, wird sich aber vom bloßen Annehmen der Situation und dem Glauben daran, dass es wohl für irgendwas gut sein wird, kaum etwas ändern oder zeigen. Ich persönlich sehe Geschehnisse oder Schicksalsschläge als Hinweise, so als wenn das Universum ruft: „Schau doch mal hin!“. Nach dem Hinschauen darf dann die Umsetzung folgen – oder eben auch nicht. Denn jeder von uns hat sein eigenes Tempo. Uns begegnen immer wieder Menschen, die schon ihr halbes Leben Hinweise erhalten und sie (bewusst oder unbewusst) ignorieren und einfach weitermachen, als gäbe es diese Hinweise nicht. Vielleicht brauchen diese Menschen noch Zeit oder Mut oder etwas ganz anderes. Solange es für diese Menschen in Ordnung ist, ist ja auch alles gut. Traurig ist es immer dann, wenn sie darunter leiden. Aber dann lesen sie ja vielleicht diesen Artikel und nehmen ihn als Impuls 😉 .
Wenn wir davon ausgehen, dass wir hier auf dieser Welt sind, um uns zu entwickeln oder wie C.G. Jung (Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie) mal gesagt hat „[…] um unsere Berufung und unser Potential zu leben“, dann brauchen wir ja auch einige Geschehnisse oder Schicksalsschläge, um dies zu erkennen, den entsprechenden Weg zu finden und ihn später auch zu gehen.
Passieren Krankheiten denn auch nicht ohne Grund?
Bei diesen Themen, fällt es vielen Menschen schwer, es so zu sehen und das darf es auch! Insgesamt darf ja sowieso jeder denken was er will, es gibt schließlich nicht DIE EINE Realität. Wir haben alle unserer eigene.
In meiner Wahrnehmung ist es so, dass auch Krankheiten für etwas stehen. Den Zusammenhang zu einer Erkältung (die Nase voll haben), können viele auch mitgehen. Und wenn du mal schaust, wann es dich erwischt, ist es häufig ja auch dann, wenn gerade alles wirklich sehr viel ist oder die Anspannung gerade nachlässt. Auch der Volksmund sagt: „Wenn die Seele gesund ist, wird der Körper nicht krank“. Also irgendwie scheint es da einen Zusammenhang zu geben.
Ich persönlich bin fest davon überzeugt und gehe in eine Innenschau, wenn mich eine Krankheit heimsucht. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass meine körperlichen Beschwerden am Ende meiner Pferdetherapeuten-Zeit etwas damit zu tun hatten, dass meine Seele noch weiter gehen wollte. Es war noch nicht meine Berufung, auch wenn es schon wirklich gut war. Aber ohne ein Zeichen wäre ich im Pferdebusiness geblieben. Und natürlich kann man es auch ganz nüchtern, aus rein physischer Krankheitssicht betrachten. Aber das ist eben nicht meine Betrachtungsweise 🙂 .
Gucken wir einmal durch die psychosomatische Brille auf Rückenschmerzen, so stehen die Themen „Aufrichtigkeit“ und „Ehrlichkeit“ dahinter. Außerdem die „Fähigkeit zu ertragen“. Das haben viele von uns auch schon mal im Bekanntenkreis gehört, denn das ist ein Thema, was viele betrifft und bei dem es häufig diese Anmerkungen gibt. Hm, also gibt es da vielleicht doch einen Zusammenhang?
Spannend finde ich das, was die Psychosomatiker hinter der Krankheit Krebs sehen – sie steht für Groll – für nicht verarbeiteten Groll. Wer von uns durfte in seinem Leben seinen Groll rauslassen und/oder hat ihn wirklich verarbeitet? In den meisten Familien ist das verpönt. Wer will schon schreiende Kinder, die ihre Gefühle herauslassen? Und wer hat uns erwachsenen beigebracht, wie wir mit Groll oder Wut umgehen können?
Lass’ es einfach mal sacken und fühle, welche Gefühle und Gedanken in dir aufkommen. Ich finde diese Betrachtungsweise hochspannend und bin fest davon überzeugt, dass die Seele und der Körper zusammenarbeiten. Mir gefällt das Zitat: „Geh Du vor“, sagte die Seele zum Körper, „auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf Dich.[…]“ (Ulrich Schaffer).
Sei wach und aufmerksam mit dir und deinem Leben
Wie gesagt, ich finde dieses Thema hochspannend und könnte noch ewig dazu schreiben. Denn es gibt ja auch noch andere Ansatzpunkte zu diesem Thema, z.B. „Das Gesetz der Anziehungskraft“ oder unseren „Seelenplan“ oder auch schwerwiegende Themen im Bezug auf den Sinnzusammenhang: Wie verhält es sich beispielsweise mit Traumata? Soll es da wirklich einen Zusammenhang geben? Echt jetzt? Ich bin davon überzeugt, aber dazu ein anderes Mal mehr. Für heute reicht es erstmal ich entlasse dich mit neuen Impulsen und Gedankenansätzen in deinen Alltag zurück.
Vielen Dank für’s Lesen und bis bald. Hab’ eine gute Zeit!
Deine Claudia 🙂
P.S. Wie immer freue ich mich, dass du meinen Beitrag gelesen hast und auch darüber, dass du ihn teilst!
Autorin: Claudia Süsens
https://coachingpraxis-
Hallo, ich bin Claudia, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Ganzheitlicher Coach und Karriere-Navigator-Coach. Ich unterstütze dich bei persönlichen und beruflichen Krisen, damit du (wieder) auf DEINEN Weg findest.
Raus aus der Krise, rein in die Gestaltung DEINES Lebens!
Vielen Dank für Dein Interesse, ich freue mich, dass Du hier bist!
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